Heute wollen wir darüber sprechen, wie Du ein/e Schwarze/r Historiker/in werden kannst.
Zunächst einmal musst Du wissen, dass es nie zu früh oder zu spät für Dich ist, Schwarze Geschichte zu studieren!
Lass mich Dir auch direkt verraten, was Du für Dein Studium definitiv nicht brauchst:
Kurz: Alles was hier in Europa normalerweise vergeben wird, um die Anerkennung des "weissen Systems" zu bekommen. Denn genau das, also die Anerkennung des weissen Systems ist NICHT das Ziel, das Schwarze Historiker/innen verfolgen. Vielmehr geht es darum, das verzerrte, verfälschte und erniedrigende Bild, dass Dir vermittelt wurde zu brechen. So kannst Du ein authentisches, positives Selbstbild von Dir, Deinen Vorfahren und möglichen Nachkommen erzeugen.
Hier sind 6 einfache Schritte, um noch heute mit Deinem Schwarzen Geschichtsstudium anzufangen!
1. Lies über Schwarze Geschichte
Bücher über Schwarze Geschichte zu lesen ist eine essentielle Aufgabe, um unsere Kultur(en) zu verstehen und woher wir kommen. Halte Ausschau nach spannenden, inspirierenden Biographien Schwarzer Menschen aus allen Epochen und den Werken unserer Schwarzen Historiker aus aller Welt.
Darüber hinaus solltest Du nach der Arbeit junger und alter Aktivisten weltweit, bis zu mündlichen Erzählungen von Geschichtenerzählern wie den sogenannten Griots oder auch Familienangehörigen wie Eltern, Großeltern und entfernteren Verwandten Ausschau halten.
2. Schaue Dokumentarfilme über Schwarze Geschichte
Siehst Du Dir auch so gerne Dokumentationen an wie ich?
Es ist hilfreich sich mit den Werken von Schwarzen Filmschaffenden oder auch anderen Dokumentation, die sich mit Schwarzer Geschichte beschäftigen umzusehen.
Achte jedoch gerade bei Werken, die nicht von Schwarzen Autor/innen erschaffen wurden darauf, ob sie nicht zu eurozentrisch sind. Wenn Du weisst, dass jemand sehr eurozentrisch ist, sei vorsichtig. Bist Du unsicher, ob Du damit gerade umgehen kannst, warte lieber ab auf einen Moment, wo Du mehr emotionale Kapazität dafür hast.
3. Höre Dir Podcasts & Hörbücher über Schwarze Geschichte an
Vielleicht hast Du schon von Podcasts gehört. Hast Du jemals einen angehört? Podcasts sind eine großartige Möglichkeit, mehr über Schwarze Geschichte zu erfahren.
Wenn Du Dich also in Deiner Freizeit weiterbilden willst, ohne den ganzen Tag in einem Klassenzimmer zu sitzen, oder reihenweise Bücher zu wälzen, solltest Du einmal nach guten Podcasts und Hörbüchern Ausschau halten.
4. Besuche Vorträge über Schwarze Geschichte
Wenn Dir als angehender/m Historiker/in einen Rat geben müsste, dann wäre es dieser: Geh raus und höre Dir Vorträge über Schwarze Geschichte an. Vielleicht hast Du das Gefühl, dass Du nicht qualifiziert genug bist oder dass das Thema zu 'weit weg' für Dich ist, aber vertraue mir, wenn ich sage, dass Du bei jeder Vorlesung etwas Neues über Deine eigene Identität lernen wirst.
Falls Du Deine Schüchternheit, Sprachbarrieren oder pandemiebedingte Restriktionen nicht überwinden kannst, bleibt hier die Möglichkeit auf YouTube nach Vorträgen vieler Größen aus dem Bereich der Schwarzen Geschichts-Forschung zu suchen.
5. Nimm an Diskussionen und Lesekreisen mit anderen Studenten der Schwarzen Geschichte teil
Der Austausch mit Gleichgesinnten ist sehr wichtig, um neue Eindrücke, Unterstützung und Tipps von aussen zu bekommen. Mittlerweile existieren viele Schwarze Gruppen und Interessensgemeinschaften in den sozialen Medien, so dass Du online immer eine erste Anlaufstelle für ein gutes Gespräch zu Themen der Schwarzen Geschichte finden solltest.
Wie so oft im Leben ist es besonders hilfreich mehrere Sprachen zu sprechen, um so auch mehrere Zugänge zu dem Wissen Schwarzer Historiker aus aller Welt zu bekommen.
6. Nutze Online Ressourcen, Kurse und Studienangebote
Der einzige Weg, die Welt zu verändern, besteht darin, sich selbst zu verändern. Du brauchst dazu keine "white saviours", sondern bloss den Wunsch nach Wissen und Verständnis für Deine eigene Geschichte, die seit Beginn Deiner Schulzeit vor Dir versteckt wurde.
Wir haben diese Webseite mit Ressourcen zum Lernen über Schwarze Geschichte erstellt, weil wir denken, dass sie mehr Aufmerksamkeit verdient, als sie heute bekommt.
Und während akademische Bildung eurozentrisch und teuer sein kann, wenn man sie traditionell mit Studiengebühren und Lehrbüchern betreibt, kann die Nutzung von Online-Ressourcen dabei helfen, Dein Studium der Schwarzen Geschichte kurzweilig und einfacher für den Geldbeutel und Terminkalendar zu machen.
Welche Quellen nutzt Du am liebsten? Gibt es Bücher, Podcasts, Vorträge etc. die Du besonders empfehlen kannst?